Soll der Staat Uniper-Kraftwerke übernehmen?

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In Bayern steht man gerade vor der großen Frage, was mit den knapp 100 Wasserkraftwerken von Uniper geschehen soll.
Soll man sie als Freistaat aufkaufen oder überlässt man sie der Freien Wirtschaft?

Es ist jetzt fast 30 Jahre her, da hat der damalige Ministerpräsident aus Bayern, Edmund Stoiber, die Kraftwerke privatisieren lassen. Frei nach dem Motto: Weg damit, sollen sich doch andere die Taschen voll stopfen. Die werden es mir schon danken!
Das ist sicher geschehen. Wieviel und wie hoch der Dank aussah, kann man nur spekulieren.
Die Energiekonzerne fahren eigentlich reihenweise Rekordgewinne ein und wenn es dann mal einem Schlecht geht, kommt der Staat dann sowieso mit einer dicken Spritze. Das ist also nie wirklich ein schlechtes Geschäft für den Investor.

Und jetzt ist es tatsächlich mal geschehen. Ein Privater Konzern muss seine Kraftwerke wieder veräußern. Wirklich schlecht geht es den Managern trotzdem nicht. Wenn das alles so stimmt, (Hauptversammlung 18.05.2022) sind 6 Millionen für den Vorstandvorsitzenden oder 3 Millionen als Vorstandsmitglied, nicht wirklich bedauernswert.

Wie soll der Freistaat jetzt damit umgehen?

  1. Er übernimmt 100 % der Kraftwerke
  2. Er übernimmt einen Teil der Kraftwerke
  3. Er hält sich raus und überlässt es der Freien Marktwirtschaft

Ich selber war eigentlich früher fest davon überzeugt, dass der Markt es schon regeln wird. Allerdings war mir damals auch noch nicht klar, wie Korrupt der Markt sein kann. Und Freier Markt würde auch bedeuten, gleiche Chancen für jeden. Subventionen und Unterstützung bekommen alle gleich.
Leider habe ich aber festgestellt, dass nicht jeder gleich ist. Der Markt regelt das nur in eine Richtung.

Für was sich die Parteien aussprechen ist eigentlich klar.
Die Grünen wollen 100 % übernehmen und das Tafelsilber wieder zurückholen.
Die CSU hält sich wiedermal alle Optionen offen. So ungefähr hm sagen wir mal 50 % halten sie für Sinnvoll. Das kann sich aber noch ändern, wenn man die Stimmung des Volkes erstmal weiß. Also so hin und her halt wie immer. Nicht festlegen.
Die FDP hat zumindest eine sehr klare Meinung. Der Freie Markt muss das richten. Sie haben auch eine Erklärung: Private Gesellschafter können besser Wirtschaften als die Politik. Die haben wohl selber nicht so viel vertrauen in sich selbst, oder aber sie können sich selbst gut einschätzen.
Da kann ich nur eines zu sagen: Das stimmt bei der FDP auf jeden Fall. Zu erst würde ich mal den Verkehrsminister des Amtes verweisen, der taugt nix.

Was ist daran so schwer, diese Unternehmen zu übernehmen und wirtschaftlich einigermaßen über die Runden zu bringen? Für 6 Millionen sollte sich schon ein Manager finden lassen. Und der Gewinn geht dann teilweise an den Staat und an uns Bürger. Im Falle einer Kriese, müssen wir sowieso zahlen.

Ich bin natürlich nicht immer für eine Privatisierung von Firmen, aber wenn es um das öffentliche Interesse geht, wie bei Strom, Bahn, Post und Telekomunikation, kann man das eigentlich nicht irgendwelchen profitgierigen Geiern überlassen.
Die SPD ist übrigens wohl für 100 %
Sogar die AFD würde es schrittweise Begrüßen ( oh ich hasse es, wenn ich mal deren Meinung für richtig halte)

Ich wäre jedenfalls für volle Übernahme. Schlimmer kann es nicht werden und wenn ein Politiker da wieder Mist baut, kann man zumindest mal bei der Wahlurne seinen Unmut zeigen. Vielleicht klebe ich mich auch an so ein Kraftwerk ran. Allerdings sind Kleber hier in Bayern immer gleich Schwerverbrecher. Alternativ klebe ich mich an ein Auto der FDP Spitze:))



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@simsibee

Arbeit für dich. :-D

Edit sagt da hat des einfach aus meiner drei eine eins gemacht.^^

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Also eher alles der Freien Marktwirtschaft überlassen?

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Jawohl. Wenn sie Frei ist auf jeden Fall. :-D

Ich fühle mich viel Wohler in der Marktwirtschaft, weil eben durch den Geldbeutel, "Gewählt" wird und ich denke, es ist auch Effektiver dem Kunden gegenüber.

Beispiele dafür zeige ich ja öfter über das Mining und meine Entscheidungen den jeweiligen Hersteller der Rechenleistung für das ein oder andere zu Loben, erstens in dem ich das Produzierte kaufe und zweitens dann darüber Schreibe. Auch wird man eher gehört als Kunde, wenn man etwas zu Bemängeln hat, oder eben sagt, das man dieses oder jenes sehr Schätzt am Produkt, weil die Qualität zum Beispiel passt und man das gerne weiter so sehen möchte.

Bei der Politik... Naja... Du weist ja was ich davon halte, was passiert wenn "Ungelernte" Entscheidungen für alle treffen, die sie gar nicht treffen könnten, währen sie in der Marktwirtschaft unterwegs. Da würden sie für Fehlentscheidungen schnell und hart abgestraft. In der Politik sind kaum ernsthafte Konsequenzen für Fehlentscheidungen zu fürchten.

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oder
3 mit einer Gesetzesänderung

Haftung von Vorständen, sobald nur 1 Euro Subvention gezahlt wird sind die Gehälter und Boni zurückzuzahlen, der letzten 3 Jahre oder so.
Lediglich ein Grundbetrag von sagen wir mal 100k/Jahr ist ok.

Bei 1 muss eine Kontrollinstanz her, die genau Prüft, wer, wie, wo. Damit nicht unnütz Geld ausgegeben wird, damit es wirtschaftlich ist.

Bund der Steuerzahler hat ja ein Schwarzes Buch, wo ja immer unnötige Ausgaben gelistet sind. Vielleicht wären die als so eine Kontrollinsanz gut.

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Hm, ja so könnte ich mir es auch vorstellen. Wenn Vorstände irgendwie auch dafür verantwortlich gemacht würden, wäre das alles nicht so wild. !PIZZA

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3 (oder 2), denn wichtige Dinge wie Stromversorgung, Telekommunikation etc. (wie du es beschrieben hast) sollte nicht in der Hand von ahnungslosen Politkern sein, die dann wieder teure nichts taugende Berater benötigen und am Ende dann kein Gewinn sondern Verlust übrig bleibt.

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Wäre eigentlich genau in meinem Interesse. Allerdings zeigen mir gerade Bahn, Energieversorger und die Telekom, dass das ganze in privaten Händen schwer aus dem Ruder laufen kann. Und wir zahlen dann ja wieder dafür. Bzw. die Manager machen sich die Taschen voll und werden nicht haftbar gemacht. Ich weiß nicht, wo das größere Übel liegt. Letztendlich wäre es schön, wenn es so wie mein-senf-dazu geschrieben hat, bei Subventionen oder Misswirtschaft, gibt es keine Boni oder evtl. weniger Gehalt. Dann wäre eine private Firma immer besser.

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