Schöne Aussichten: Bibber-Frühling macht Klimahoffnung

Mit Decke, Wärmflasche und Hut bangen die Deutschen dem Frühling entgegen.

Die Klimakrise schreitet unablässig voran, nur an den Temperaturen ist es derzeit nicht zu spüren. Während Spanien, Thailand und Portugal unter jahreszeitunangemessener Hitze stöhnen, bibbert Deutschland sich durch einen nur gelegentlich frühlingshaften Spätwinter. Zwar werden die Füllstände der Erdgasspeicher trotz der aktuellen Lage nicht mehr täglich überall gemeldet, doch obwohl schon wieder Hochwasser und Dürren drohen und die Gletscher weiter schmelzen, gibt es in einigen Lebensbereichen schon deutlich sichtbare erste Gegentrends zum unabwendbaren Untergang.

Wonnemonat als Zitterpartie

Es scheint fast, als hätten verstärkte Klimaschutzanstrengungen der Ampel, Fridays-for-Future-Demonstrationen, Klimaklebe-Aktionen und der Ausstieg aus der Atomkraft den Trend zu immer heißeren Frühjahren, in denen der März der neue Mai war, endlich umgedreht. In vielen Bereichen gibt positive Signale beim Klimaschutz: Anfang Mai nachts noch Frost, Dauerregen über den April, der Wonnemonat als Zitterpartie und bereits fast zwei Jahre ohne menschengemachte Flutkatastrophe wie im Ahrtal. Mit durchschnittlich 119 Sonnenstunden lag der April bei 77 Prozent des langjährigen Mittels. Nicht gut für Solaranlagen. Aber positiv für das Klima insgesamt.

Keine guten Nachrichten für alle Liebhaber von wohliger Wärme und sonnigen Morgenstunden sind sehr gute Nachrichten für die Klimawelt. Obwohl Deutschland zuletzt rein rechnerisch erneut alle seine Klimaziele verfehlt hat, deutet der Deutsche Wetterdienst mit Warnungen vor Bodenfrost  auch nach dem Monatswechsel Besserung an. Die Zeichen, die Deutschland mit seiner entschiedenen Hinwendung zu Kohlestrom als Brücke in die Welt der Erneuerbaren gesetzt hat, sie können sich sehen lassen. Schneller als gedacht können sich die Bürger wieder etwas wärmer anziehen, es ist ungemütlich kühl im Land, polare Meeresluft hindert den Hitzesommer am Vordringen. 

Frostgefahr bis Mitte Mai

Auch andere Klima-Signale geben Hoffnung, nicht nur die Frostgefahr bis Mitte Mai. Der März war zu nass, die gefürchtete Dürre blieb aus. Der April war ein Grad zu kalt und auch weiterhin scheint sich die Hitze von der iberischen Halbinsel nicht in den Norden zu bewegen. Um das Pariser 1,5-Grad-Klimaziel zu erreichen, reicht die Geschwindigkeit noch nicht. Aber als große Industrienation mit globaler Vorbildrolle hat Deutschland schon einiges erreicht: Seit die mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz eingeführte EEG-Umlage abgeschafft worden ist, sind die Erneuerbaren zumindest medial zum wichtigsten Energieträger geworden  - ihrer starken Präsenz in Deutschland, Schweden, Norwegen und Dänemark ist es wohl zu verdanken, dass im Norden Europas  eine Kaltluftglocke regelrecht festhängt.

Dabei ist die deutsche Energieversorgung derzeit schmutzig wie nie, teuer wie sonst nirgendwo und verbunden mit Milliardenaufwendungen für Anlagen, an denen US-Frackinggas angelandet werden kann. Doch trotz dieser Weichenstellung auf eine neue fatale Abhängigkeit zeigt die rückläufige Industrieproduktion, wie rasch und stark steigende Preise und ein Abschied von der Wachstumsideologie früherer Jahre schnell positive Auswirkungen auf das Klima entwickeln. Hilfe kommt auch aus der Landwirtschaft, die ihre Tierbestände seit Jahren senkt

Anfang von etwas Großem

Die Klimagebete wirken, die Bürgerinnen und Bürger machen mit: Im vergangenen Jahr wurde pro Person bereits rund 4,2 Kilogramm weniger Fleisch verzehrt als noch im Vorjahr - das war zugleich der niedrigste Stand seit 1989. Jedes Einzelhandelsgeschäft, das schließt, jeder Kaufhauskonzern, der aufgibt, jeder Bäcker, der vorübergehend nicht mehr backt und jede Lieferkette, die gerissen bleibt, helfen, am Ziel dranzubleiben und nun, wo die ersten Erfolge zu sehen sind, neuen Mut zu schöpfen. Dass Meteorologen für Mitte Mai nur zehn Grad als Höchstwert vorhersagen, darf gern als Beginn einer positiven Entwicklung verstanden werden, die es nun - im Sinne der unvergessenen "Zwei Grad Köhler"-Initiative des früheren Bundespräsidenten - zu verstetigen gilt. 




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Die Deutschlehrerin zur Schülerin: Wenn ich sage Ich bin schön!
welche Zeit ist das dann?, Die Schülerin meldet sich und sagt gelangweilt: Vergangenheit Frau Lehrerin, wenn ich sie so ansehe mit Sicherheit Vergangenheit!

Credit: las3rbone
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