Ein Beweis

20240504_223530.jpg

Plötzlich zeigt die Liebe eine große Vielseitigkeit in ihrem Mantel und mit ihren ebenso unsichtbaren wie beharrlichen Handlungen. Plötzlich stößt das Leben an die Grenzen der leidenschaftlichen Unruhe seiner Existenz. Sie bringt den intensivsten Teil des menschlichen Wesens zum Vorschein, der es wagt, sich offen zu widersetzen. Die Unsicherheit weicht. Plötzlich hat das Herz seine Löcher, es wird offener und wehrloser inmitten von fadenscheinigen Sicherheiten, die sich kaum halten können. Manchmal Hand in Hand, manchmal lose und weit weg inmitten von so viel Unwissenheit. Wasser fließt über die unruhigen Grenzen. Unruhig und suchend seit Anbeginn der Zeit.

Der Geist mit dem ihn umgebenden Gehirn, rätselhaft, wie ein Labyrinth von Missverständnissen, nimmt sich selbst mit Klarheit wahr. Er kommt zu der Synthese, dass er weiß, was er nicht weiß, und doch tut er weh, von dem er nicht wusste, dass es weh tun kann. Plötzlich ist die Ursache verloren zwischen Unmittelbarkeit und Überleben. Die Überraschungen sind gefallen, die Tiefen sind ausgefranst. Das Herz zählt die Beulen. Es erkennt die kurz- und mittelfristigen Störungen des Nebels. Eingetaucht in seine unerkennbaren Tiefen, liegt es zwischen den subtilen Schleifen von Kopf und Brust. Sein Gewebe bewegt sich zwischen der Erinnerung an Anfänge und den Erkenntnissen von Wanderern, die sich auch in der Stille erkennen. Es gibt ein Leben jenseits der Oberfläche.

Plötzlich erscheint die flüchtige Essenz im Schwanken des Vergessens und der Erinnerung. Die Unterminierung tut ihr Übriges. Dass der andere, der nicht wie er selbst aussieht, in der Gegenwart abwesend ist, niedergeschlagen, etwas ungesund, von Zeit zu Zeit. So spielt er in seinem tiefen Inneren Verstecken, schwer zu verstehen für den, der Abgründe aus der Ferne aufrichtet.

Plötzlich wird die Liebe auf die Probe gestellt, sie vertieft die Suche nach dem Wesentlichen und beruhigt die Seele, indem sie ihr einen frischen Wind einhaucht. Dann, nur mit ihrer sichtbaren Wahrheit, stellt die Liebe sich selbst auf die Probe, verlangt, klar gesehen zu werden, und versucht, in ihren Spuren ihr tief pulsierendes Gesicht zu finden.



0
0
0.000
0 comments