Eine nähere Betrachtung der Aussage 'Ihr habt es nicht, weil Ihr nicht bittet' (Jakobus 4:2)

Es ist eine sehr beliebte Schriftstelle, die man zitieren kann - besonders dann, wenn man für etwas in seinem Leben betet und an Gott glaubt. Jesus weist uns an, an vielen Stellen in der Heiligen Schrift zu "bitten". Es macht also Sinn, dass, wenn du etwas nicht hast, es daran liegen könnte, dass du nicht darum gebeten hast.

Ist es das, was Jakobus hier wirklich meint... oder steckt mehr hinter der Geschichte? Nun, da ist mehr; und das ist es, was wir untersuchen werden. Gehen wir dieser Aussage mal auf den Grund, während wir die biblische Idee untersuchen, dass man "nicht hat", weil man "nicht bittet".

An wen wendet sich Jakobus?

Nehmen wir uns einen Moment Zeit, während wir diese Passage lesen, und während wir lesen, fragen wir uns: Mit wem spricht Jakobus eigentlich?

Spricht Jakobus hier wirklich mit Christen? Ich weiß, es ist schwer zu glauben, denn er erwähnt Worte wie Kämpfe, Streit, Töten und Begehren. Und doch spricht er mit Christen. Und was noch wichtiger ist, er erinnert uns an die richtige Einstellung, die man haben muss, wenn man zum Gebet kommt. Es ist, als gäbe Jakobus uns einen Lackmustest mit auf den Weg, den wir mitbringen müssen, wenn Sie zum Gebet kommen.

Beispiele für falsche Motive beim Fragen

Wenn man bedenkt, dass man nicht hat, weil man nicht bittet, zeigt sich, dass das Problem nicht wirklich im Bitten liegt. Das Problem liegt in dem Grund, warum jemand bittet.

Jakobus nennt einige dieser falschen Motive, aber der letzte Wunsch, der alle anderen antreibt, ist der brennende Wunsch, etwas zu bekommen, das man nicht hat. Dies wird als Begehren bezeichnet. Begehren bedeutet, auf etwas eifersüchtig zu sein, das jemand anders hat, oder einen starken Eifer zu besitzen, etwas zu bekommen, das einem nicht gehört.

Woher weißt du, ob du dieses Gefühl erlebst? Eine Möglichkeit ist, darüber nachzudenken, wie du dich fühlst, wenn du siehst, wie andere um dich herum gesegnet werden und es so aussieht, als ob Gott an dir vorbeigeht. Freust du dich darüber, dass andere gesegnet sind, oder verachtest du sie? Wenn jemand darüber berichtet, wie Gott ihn gesegnet hat, hast du dann das Bedürfnis zu versuchen, seinen Segen mit deinem zu übertrumpfen?

Wenn jemand einen neuen Job, eine Beförderung, ein neues Haus, ein neues Auto oder eine Unzahl materieller Segnungen bekommt ... freust du dich dann aufgeregt für ihn oder bist du stattdessen neidisch auf ihn? Wenn ja, dann sei vorsichtig, denn das "Begehrlichkeitsmonster" könnte sich in dir regen. Wenn also jemand das nächste Mal mit dir teilt, was Gott in seinem Leben tut, freuen dichich mit ihm! Die Bibel sagt:

Die negative Kraft des Begehrens

Diese Art von Emotionen ist nicht nur ungesund, sie ist auch ein Katalysator, der zu Kämpfen, Streitigkeiten und sogar Mord führt. Ich muss noch einmal daran erinnern, dass Jakobus mit Christen spricht. Das Auffällige an diesem Wunsch ist, dass er aus unserem Inneren kommt. Das ist eine Erinnerung daran, wie trügerisch das menschliche Herz ist und wie stark der Sog ist, den unsere sündige Natur auf uns ausüben kann, wenn wir sie außer Kontrolle geraten lassen.

Wenn uns Jakobus 4,2 daran erinnert, dass wir es nicht haben, weil wir nicht bitten, dann erkennen wir, dass es eine gute Sache ist und dass Gott uns einen Gefallen tut. Mit anderen Worten: Danken wir Gott für den nächsten Vers:

Ihr bittet und bekommt es nicht, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. - Jakobus 4,3

Gott in seiner großen Weisheit und Liebe entscheidet sich in seiner großen Weisheit und Liebe dafür, Gebete, die mit falschen Motiven verfolgt werden, nicht zu beantworten. Kannst du dir vorstellen, wie wir wären, wenn Gott unsere Gebete beantworten würde, die aus unseren egoistischen Motiven kommen? Das Ergebnis wäre ein einziges Chaos.

Gott erinnert uns durch Jakobus daran, dass, obwohl Fragen und Glaube eine Rolle spielen, Motive noch wichtiger sind.

Das Problem der deplazierten Wünsche:

Ein weiteres Problem ist hier das Objekt der Begierde, oder die Dinge, die einem Freude bereiten. Es wäre eine Sache, wenn wir uns wünschen würden, mehr wie Christus zu sein oder mehr vom Heiligen Geist erfüllt zu werden, diese Wünsche sind nicht nur für uns selbst, sondern auch für andere von Nutzen. Die Wünsche, von denen Jakobus spricht, sind nur für uns nützlich. Sie wurzeln im Egoismus. Wir wollen, was wir wollen, und wir wollen es jetzt. Gibt es irgendein Wunder, dass Gott diese Art von Gebet nicht beantworten würde?

Das andere Problem, das diese unangebrachten Wünsche schaffen, sind Kämpfe und Streitereien. Es ist wirklich kein Schock, dass egoistische Wünsche zu Kämpfen und Streitereien führen, denn wenn man nur das will, was man will... was erwartet man dann noch? Deshalb warnt uns Paulus:

Stell dir vor, dies wäre die Motivation für deine Gebete. Das ist die Art von Gebeten, die Gott gerne beantwortet.

Der 3-Prüfungs-Gebets-Litmustest

Wir haben bei Jakobus deutlich gesehen, dass es nicht ausreicht, nur zu beten. Man muss sich die Motive, die man hat, genauer ansehen. Weil man nicht bittet, ist nicht der einzige Grund, warum man nicht erhält. Um dir zu helfen, wenn du betest, möchte ich, dass du diese drei Dinge überprüfst.

1: Prüfe deinen Glauben.
Ohne Glauben kannst du einfach nichts von Gott empfangen. Das Hebräerbrief erinnert uns daran.

Und ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen, denn jeder, der zu ihm kommt, muss glauben, dass er existiert und dass er diejenigen belohnt, die ihn ernsthaft suchen. - Hebräer 11:6

Jedes Gebet, das du zu Gott bringst, muss im Glauben geschehen, also stell sicher, dass du Glauben hast.

2: Überprüfe deine Bitte.
Vergewisser dich, dass das, worum du bittest, mit Gottes Willen übereinstimmt. Eine gute Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, einfach die Verheißungen zu beten, die Gott dir in seinem Wort gegeben hat. Wenn Gott versprochen hat, es zu tun, dann kannst du ihn zuversichtlich darum bitten.

Das ist das Vertrauen, das wir haben, wenn wir uns Gott nähern: dass er uns erhört, wenn wir nach seinem Willen um etwas bitten. Und wenn wir wissen, dass er uns hört - was immer wir bitten - dann wissen wir, dass wir haben, worum wir ihn gebeten haben. - 1 Johannes 5,14-15

3: Prüfen dein Warum.
Wie wir gerade bei Jakobus gesehen haben, spielen deine Motive eine Rolle, also prüfe dein Warum. Warum bittest du um das, was du verlangst? Sieh dir deine Motive genau an. Wenn deine Motive rein und richtig sind, dann kannst du voller Zuversicht darum bitten.

Ein abschließender Gedanke zu den Motiven

Motive sind so wichtig, und manchmal können wir verblendet sein und sie in unserem eigenen Herzen nicht sehen. Gott ist zum Glück nicht blind, und er ist bereit, Motive aufzudecken, wenn wir ihn darum bitten. Beten wir also heute, bevor wir etwas tun, was David gebetet hat:

Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine;
und sieh, ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf dem ewigen Weg! - Psalm 139,23-24

Ich glaube fest daran, dass Gott, wenn wir das immer tun, falsche Motive offenbaren wird. Damit können wir darauf vertrauen, dass unsere Motive richtig sind. Mit richtigen Motiven positionieren wir uns selbst richtig, um richtig zu beten.

Das bedeutet aber nicht, dass Gott immer genau so antworten wird, wie wir es wollen. Schließlich ist er Gott, und er hat einen Plan für unser Leben.

Es bedeutet aber, wenn wir nicht die Antwort erhalten, die wir wollen, dann nicht, weil wir nicht gefragt haben oder weil wir aus falschen Motiven gefragt haben. Es bedeutet einfach, dass Gott für uns etwas anderes im Sinn hat.

Wenn deine Motive richtig sind, kannst du sicher sein und darauf vertrauen, dass das, was er hat, ohnehin die beste Antwort für dich sein wird. Also bete ruhig viel, nur tu es mit den richtigen Motiven.