Wie ein Wirtschafts-Embargo zu Umweltzerstörung führt!

Die Frage ob ein Wirtschafts-Embargo sinnvoll ist, ist durchaus umstritten. Meistens trifft es nicht die denen es schaden soll. Bei armen Staaten trifft es die Bevölkerung besonders hart, mitunter so weit das sie hungert, siehe Nordkorea. Bei Staaten die nicht dritte Welt sind wird es in der Regel auch auf die Bevölkerung abgewälzt und mündet in reduzierter Lebensqualität.

Als Beispiel könnte man wahrscheinlich jedes Wirtschafts-Embargo anführen. Aktuell gibt es allerdings einen Fall der besonders schön veranschaulicht wie sich die Handelsströme krakenartig verändern, fällt der übliche Warenverkehr in sich zusammen. In der Angelegenheit Russland lässt sich zeigen wo die neuen Wege lang gehen, lang werden und zu langfristiger Umweltbelastung führen.


Quelle | Die Welt liegt in der Hand des Menschen

Seit Russland die Krim völkerrechtswidrig an sich gerissen hat, wird Russland von Seiten der EU mit Embargos belegt. Natürlich ist dies nicht unbeantwortet geblieben. So hat der Kreml einen lang gehegten Plan zur Erhöhung der Lebensmittelproduktion in Russland angepeilt. Ein Gegenembargo das den Import von EU-Lebensmittel verhindert sollte dieses Ziel erreichbar machen.


Für das Jahr 2020 waren klare Ziele zum Wachstum der Lebensmittelproduktion vom Kreml gefasst worden. Zeit abzurechnen.


7 Jahre ist es nun her das Russland den neuen Weg zu mehr Selbstversorgung begonnen hat. Die Zahlen sind eher ernüchternd.
Milchimporte sollten bis heute um 30% fallen und sind 20% gefallen. Gemüseimporte sollten um 70% fallen und sind 27% gefallen. Die Gründe warum diese Ziele nicht erreicht werden sind auch in Russland schon kurz nach der Einführung der Embargos breit diskutiert worden. Die Wege der Waren verändern sich schlicht. Keine Lieferungen direkt aus der EU nach Russland wandeln sich in Eu-Lieferungen in alle Welt, Verpackungs- und Herkunfts-Neudeklaration und Import durch Russland.

Besonders stark in den Blickwinkel der russischen Offiziellen ist Weißrussland (neuerdings oft Belarus genannt) geraten. Dort hat die neue Situation zu wunderlicher Apfelblüte neben anderen Blüten geführt. So hat Belarus seither die Apfelernte im eigenen Land schlagartig verfünffachen können. Die Beziehungen der eigentlich eng verbündeten Staaten ist seither immer öfter auf dem Prüfstand. Ab Februar 2021 wurden verstärkte und verdichtete Grenzkontrollen zwischen beiden Staaten durch Russland beschlossen.


Milchimporte aus Belarus sind um 36 Prozentpunkte angestiegen auf jetzt 79% aller milchhaltigen Importe Russlands. Außerdem stieg der Fleischimport von 12% auf fast 33% aus Belarus.


40% der Fischimporte wurden vor der Beziehungskrise mit Norwegen abgewickelt. Jetzt kommen die Lieferungen aus den Faroer Inseln und Chile. Letztgenannter hat seither seine Fischimporte aus Norwegen verdreifacht.
Ein weiter wichtiger Lieferant für Obst ist inzwischen Ecuador der seinerseits Obstimporte aus der EU versiebenfacht hat.


Quelle

Auch im Osten sieht es nicht anders aus. China hat seine Gemüseimporte aus der EU im angesprochenen Zeitraum verdreifacht und forciert seine Exporte nach Russland extrem.
Weitere Staaten von denen ähnliches bekannt ist sind Serbien, Moldawien und Aserbaidschan.

Es gibt allerdings auch 3 Bereiche in denen das angestrebte Ziel erreicht wurden. So hat Russland die erwünschten Zahlen bei Geflügel, Schwein und Tomaten-importen tatsächlich geschafft.
Zu sehen ist allerdings auch das russische Firmen die profitieren, die negative Preisdynamik in keinem Bereich beeinflussen.


Der Kreml bestätigt aktuell den Erfolg des Substitutionsprogramms.


Unabhängige Untersuchungen in Russland haben ergeben das jeder Russe seit den Embargos und Gegenembargos 70$ pro Jahr mehr in Lebensmittel investieren muss. Bei einem monatlichen russischen Durchschnittslohn von rund 200$ eine barbarische Summe.
Man kann wohl ohne jede Beschönigung oder Dramatisierung sagen das die Nachteile der Nachschubveränderungen die Vorteile des Substitutionsprogramms eindeutig überwiegen.

Die Grundidee das sich jedes Land selbst und möglichst regional versorgt ist sicherlich richtig. Der Weg über Embargos dies zu erreichen ist dagegen nicht sinnvoll, es führt zu unglaublich langen Wegen der Waren, Falschdeklarationen und noch mehr Verpackungsmüll.

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Fühle mich sehr gut informiert!

Liebe Grüße Michael

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Your contribution was curated manually by @mima2606
Keep up the good work!

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Vielen Dank für die Recherche. Tatsächlich habe ich mich immer gefragt, wie gut die Bestrebungen der russischen Regierung eigentlich gelaufen sind, aber nie wirklich die Zeit gefunden mich mal selbst daran zu setzen. Danke also für dieses interessante Thema! :)

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Es ist nicht gerade ein Thema worauf man automatisch stösst, das stimmt. Freut mich das es dein Interesse getroffen hat.
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