Tails - erste Schritte

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Hallo zusammen,

wie ich bereits vor ein paar Tagen geschrieben habe, bin ich relativ zufällig über eine Linux Distribution gestolpert die mir so noch in meiner Sammlung fehlt, vorallem weil das eine reine USB-Stick Distribution ist und extrem auf den Faktor Sicherheit und Anonymität setzt.

Die Distribution heisst TAILS - The Amnesic Incognito Live System und ist dafür gebaut keinerlei Spuren auf einem Rechner zu hinterlassen, genausowenig wie im Internet, daher wird hier zwingend auf eine Verbindung mit dem TOR Netzwerk aufgebaut. Doch eins nach dem anderen.

Installation

Die Installation war sehr einfach, ich hab das von einem anderen Linux Rechner aus erledigt, aber selbstverständlich gibt es auch Schritt für Schritt Anleitungen für andere Betriebssysteme. Was am längsten gedauert hat war tatsächlich das Herunterladen der ImageDatei, obwohl die mit 1,2 Gb auch relativ klein ist (hat man allerdings nur ein 16MBit Netzwerk zur Hand kann das schon mal ne Weile dauern).

Ist das Herunterladen erledigt braucht man einen USB-Stick, 8GB reichen hier völlig aus, ich hab einen 32GB San Disk Ultra 3.0 genommen, USB 3.0 empfiehlt sich auf jeden Fall, das verringert die Ladezeiten doch deutlich. Als weiteres Tool braucht man ein Programm das Image Dateien auf einen Stick schreiben kann, Gnome-Disks macht das wunderbar bei Linux, aber es gibt auch zahlreiche Programme unter Windows die das erledigen können, BalenaEtcher z.B.

Erstes Starten

Nach dem Installieren hat man ein kleines Problemchen, man muss dem Laptop oder Rechner beibringen das man vom USB Stick booten will und nicht von der Festplatte. Das kann schon hin und wieder eine Herausforderung darstellen, denn meistens muss man den normalen Bootvorgang unterbrechen und dann ein anderes Bootgerät (den Stick) auswählen. Bei Lenovo Laptops, so wie ich hier eins habe, geht das mit F12, dann kommt man in eine Liste und kann dort den Stick auswählen.
Ist das geschafft booted das System in Tails und man muss nur noch die Konfiguration vornehmen.

Konfiguration

Im Prinzip ist TAILS sofort einsatzbereit, allerdings müssen noch ein paar Standardeinstellungen gemacht werden, z.B. Tastaturlayout, Sprache etc.
Stellt man eine Verbindung zu einem WLAN oder LAN her, der Knopf dafür ist oben rechts in der Ecke, wird direkt eine Verbindung mit TOR angefordert, wobei man zwei Wahlmöglichkeiten hat.

  • Über eine öffentliche Bridge (einfacher, aber man kann möglicherweise Erkennen das man TOR benutzt)
  • Über eine private Bridge (kann man anfordern via Email, diese sind verschleiert und somit ist so gut wie unsichtbar das ihr überhaupt TOR benutzt)

Ich habe zuerst zu Testzwecken Option 1 gewählt, hat auch direkt eine Verbindung hergestellt und war sehr einfach zu benutzen.
Von diesen Dingen abgesehen würde ich eine weitere Einstellung auf jeden Fall vornehmen, den persönlichen, verschlüsselten und persistenten Speicher.
In diesem Speicher könnt ihr nicht nur Daten, sondern auch die Konfigurationseinstellungen von Tails selber ablegen, Netzwerk Verbindungen, Drucker, Mail, was weiss ich. Das erleichtert das Leben doch enorm :)


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Erstes Fazit

Sehr, sehr cooles Stück Software muss ich sagen. Wenn man so wenig Spuren hinterlassen will wie möglich ist das eine gute und relativ einfach zu benutzende Lösung. Alle wichtigen Programme sind direkt von vorneherein mit dabei und das Ganze ist auch wirklich sehr ressourcenschonend, wie in meinem vorherigen Artikel erwähnt reicht bereits ein 64-Bit Laptop oder Rechner mit 2GB aus...
Ich werd das noch weiter einrichten und auch das Thema mit den verschleierten Bridges angehen, um noch weniger Daten zu hinterlassen.

Habt einen schönen Mittwoch :)

Euer Jan



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3 comments
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Ich denke man kann dann dieses Linux was von dem Stick bootet auch als Rettungs Tool nutzen um noch an Daten zu kommen wenn das Betriebssystem nicht mehr starten will. Bzw um es zu reparieren!

LG Michael

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!jeenger

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Guter Tipp, sobald ich Zeit habe, werde ich das auch mal ausprobieren!

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