Das Leben bietet immer etwas neues. Der Pfeilschwanzkrebs, ein lebendes Fossil!

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Langweilig kann es in unserer Welt eigentlich nicht werden, wenn doch, sind wir wohl selbst daran schuld. Auch in Zeiten von Lock- und Teillock-down gibt es genug Input um unser Grind sinnvoll zu beschäftigen.
Das kann ganz simpel funktionieren wie bei mir vor einigen Tagen beim fernsehen. In einer Tierdoku ging es um sogenannte Pfeilschwanzkrebse. Ich habe nie zuvor von diesen Tieren gehört.

Quelle Beim Anblick dieses Tiers fühlt man sich zurecht in eine vergangene Welt katapultiert.


Pfeilschwanzkrebse bieten so manch ein Superlativ das einem die Kinnlade herunterklappen lässt.
Sie werden bis zu 60cm lang, ein riesiger Krebs, der gar kein Krebs ist. Fossilienfunde zeigen das sie schon vor 400 Millionen Jahren existierten, also rund 200 Mil. Jahre vor den Dinos. Sie besitzen 6 Augen oben und 2 Augen unter ihrem Körper. Die verschiedenen Augen sind auch nicht gleich aufgebaut sondern sind verschiedenartig.

Die Tiere sind so alt das es der Wissenschaft sehr schwer fällt Pfeilschwanzkrebse zu kategorisieren bzw. die Kategorien haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Da die meisten Tiere aus dieser Epoche ausgestorben sind, wir sie aber nur mit dem vergleichen können was wir kennen oder gerade auf unserem Planet lebt, wundert es nicht das es da große Probleme gibt.
Vielleicht müsste es gerade anders herum laufen, anstatt den Pfeilschwanzkrebs den Spinnentieren zuzuordnen könnte man möglicherweise die Spinnen den Pfeilschwanzkrebsen zuordnen.


Pfeilschwanzkrebse haben aufgrund des Sauerstoff-Transporters Hämocyanin blaues Blut.


Er hat 5 Beinpaare, 2 Paare davon haben Scheren. Einen Schwanzstachel der sich nur nach oben und unten bewegen lässt und hauptsächlich der Flucht dient. Schwimmen tut er mit der Rückseite nach oben, zum umdrehen nutzt er seinen Schwanzstachel. Die meiste Zeit lebt er auf dem Meeresgrund wo er sich von Muscheln und Weichtieren ernährt. Er hat einen sehr kräftigen Panzer zum Schutz vor Fressfeinden. Er kann sich einrollen und im Sand vergraben. Viele nützliche Eigenschaften die sicher einer der vielen Gründe sind warum dieses Tier immer noch existiert.
Zur Paarungszeit kommen sie an Land und vergraben 200 -1000 Eier im Sand.

Quelle Nach ca. 9-12 Jahren sind sie geschlechtsreif und kommen das erste mal zur Eiablage an Land.


Natürlich wären wir nicht Menschen wenn wir nicht jedes Geschöpf dieser Erde einem uns nützlichen Zweck zuordnen würden. So hat man in der 60er Jahren des letzten Jahrhunderts herausgefunden das Inhaltsstoffe des Blutes direkt auf Giftstoffe reagiert was dazu führt das das Blut bis heute für medizinische Studien genutzt wird.
Zu diesem Zweck werden jedes Jahr ca. eine halbe Million Pfeilschwanzkrebse gefangen und "gemolken". Wenn sie Glück haben überleben sie die Prozedur und werden wieder in die Freiheit entlassen.

Quelle Bei der Eiablage werden die Tiere eingesammelt, ins Labor gebracht und 1/3 ihres Blutes abgezapft.


Es gibt keine Erkenntnisse wie und ob die Tiere den Eingriff überstehen. Außerdem lauern weitere Gefahren.
Während die Tiere an der amerikanischen Küste wie oben beschrieben wieder ins Meer zurück gesetzt werden, kommen sie in Asien nach dem einsammeln und der Blutabnahme in den Lebensmittelkreislauf wo sie als Delikatesse gehandelt werden. Außerdem nutzen Angler die Tiere als Köder um Aale zu fangen.

Die Zahl der Pfeilschwanzkrebse geht stetig und stark zurück. Seit 2016 hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) sie unter Naturschutz gestellt. Der Rückgang basiert nicht nur auf dem Fang der Tiere, auch die Verschmutzung der Meere macht den Tieren zu schaffen. Es sterben viele Tiere bei der Brutablage sodass sie vielerorts an den Stränden gammeln und Ungeziefer anziehen. Das hat schon immer zu einem eher schlechten Image geführt. Die Reaktion darauf war bis vor wenigen Jahren das Einheimische Löcher gegraben (teilweise auch Bauunternehmer Aufträge erhalten) haben und alle Tiere ob tot oder lebendig begraben haben.


Falls du einmal einen Pfeilschwanzkrebs auf dem Rücken liegen siehst, dreh ihn um, dann kann er weiter leben.


Gute Nachrichten gibt es auch, so wird zum Beispiel gerade daran gearbeitet eine Alternative zur Aalfischerei zu entwickeln die recht weit fortgeschritten ist. Außerdem ist man schon sehr weit bei der Zucht des Pfeilschwanzkrebses um auf Wildfang in Zukunft zu verzichten.
Der Pfeilschwanzkrebs ist sicher ein Tier das sich hervorragend an veränderten Lebensraum anpassen kann, nur wir Menschen verändern die Welt selbst für ihn zu schnell.


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